Azubimarketing

Auf dem Flügge Kongress für neues Azubimarketing am 4. September 2018 erzählt Ihnen Sebstian Niewöhner von Talentcube, wie Sie mit dem verblüffend einfachen Einsatz von Video-Bewerbungen junge Bewerber begeistern und dadurch Ihre Arbeitgebermarke stärken. Natürlich ist die audiovisuelle Bewerbung auch Teil von Niewöhners Zukunftsvision.

 

Herr Niewöhner, was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie an heutige Schulabgänger denken – was ist anders im Vergleich zu Ihrer Schulzeit?
Digitale Kommunikation und multimediale Inhalte spielen bei Schulabgängern heute eine enorm große Rolle. Sie sind den ganzen Tag auf Snapchat und Instagram unterwegs. Sie posten Bilder von Alltagssituationen mit entsprechenden Kommentaren. Alle so vernetzten Freunde wissen zu jeder Zeit, wo die anderen sind und was sie tun. Viele haben heute den Berufswunsch, ein bekannter Blogger oder YouTuber zu werden und das Fernsehen hat bis auf Reality Shows an Bedeutung verloren. Benötigte Informationen werden heute nur noch gegoogelt und die Bedeutung von Influencern ist enorm. Schulabgänger kleiden sich entsprechend ihrer Influencer, denen sie auf Instagram folgen, und sie verhalten sich dementsprechend. Schulabgänger heute sind „always on“. Der persönliche und direkte Kontakt mit Freunden hat hingegen an Bedeutung verloren. Er wird durch den permanenten Austausch auf den Sozialen Medien befriedigt. Trifft man sich doch persönlich, sind die heutigen Schulabgänger parallel am Smartphone aktiv und tauschen sich mit anderen Nutzern über dieses aus. Dieses Informationsverhalten spiegelt sich natürlich auch bei der Job- und Ausbildungssuche wieder. Zu meiner Schulzeit befand sich das Internet noch in den Kinderschuhen. Mein erstes Handy war ein Nokia-Klapphandy. Mit dem habe ich Snake gespielt und für neun Cent eine SMS an Freunde versendet. Wir haben uns mittags in der Schule verabredet. Wer nach der Schule da war, war da, und die anderen hatten Pech. Unsere Vorbilder waren bekannte Sportler wie Dirk Nowitzki oder Michael Jordan. Informationen haben wir uns über Bücher oder auf dem PC via Wikipedia besorgt.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Ein gutes Azubimarketing kommt in 2018 nicht vorbei an….
… sozialen Medien und dem gezielten Kontaktaufbau, der Kontaktpflege zu Schülern! Es muss Unterstützung bei der Berufsorientierung und Möglichkeiten zur einfachen Bewerbung via Smartphone bieten. Dabei ist der direkte Kontakt auf Augenhöhe und die persönliche, zielgruppengerechte Ansprache wichtig. Das Azubimarketing sollte verschiedene Kontaktpunkte wie z.B. Messen, Infotage und Instagramkanäle bieten, um eine Bindung und Vertrauen aufzubauen. Azubimarketing sollte auch immer wieder Blicke hinter die Kulissen von Unternehmen bieten. Zeigen, wie dort gearbeitet wird. In welchem Umfeld sich Mitarbeiter und Azubis dort befinden. Welche Aufgaben sie dort ausüben. Die Formate dazu müssen digital sein. Das macht Aufgaben, Abläufe und die Unternehmenskultur transparent. Schüler können so Entscheidungssicherheit bei der Wahl ihrer Ausbildung und ihres Ausbildungsplatzes gewinnen. Azubimarketing kann aber auch eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Schulprojekten spielen. Schüler können so eigenverantwortlich in Zusammenarbeit mit Unternehmen spannende Fragestellungen bearbeiten und neue altersgruppengerechte Lösungen entwickeln. Das unterstützt sie dabei, den ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechenden Weg zu finden. Unternehmen haben einen Mehrwert durch die Sichtweise der nachfolgenden Generation.

Schießen wir uns gedanklich in das Jahr 2030: Wie sieht Ihre Zukunftsvision bzw. Ihr Wunsch in Bezug auf die Kommunikation von Unternehmen mit jugendlichen Bewerbern aus?
Unternehmen werden mit ihren Aufgaben und Fragestellungen auch Teil des Unterrichtes sein. Mentoren aus den Unternehmen pflegen on- und offline die Kommunikation und den Austausch mit den Schülern. Die neuste Version von iPads und Augmented Reality sind zentraler Bestandteil des Unterrichts, um Inhalte einfach und spielerisch zu vermitteln. Die Schüler selbst sind nur in einer Kernzeit zwischen 10:00 – 14:00 Uhr in der Schule und werden nicht mehr nach Fächern unterrichtet, sondern nach Themen, die sie interessieren, die sie für ihre Projekte benötigen. Das Format Video spielt auch im Rahmen von Informationsbeschaffung und -austausch eine zentrale Rolle. Die Video-Kommunikation ist ein fester Bestandteil des Kontaktes von Unternehmen mit Schülern und jugendlichen Bewerbern. Virtual Reality wird im Rahmen der Kommunikation den Einblick von Schülern in Unternehmen noch zusätzlich unterstützen. Technologie ermöglicht es Schülern und zukünftigen Azubis, sich in ihren zukünftigen Arbeitsplätzen umzusehen. Sie wissen dann damit schon vor der Bewerbung ganz genau, wo sie hinkommen werden und was sie erwartet. Bewerben wird insgesamt viel direkter und persönlicher ablaufen, da sich die Video-Bewerbung bis dahin als neuer effizienter Bewerbungsstandard etabliert hat.

Vielen Dank für das Gespräch!

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