Seit über vier Wochen sitzen nun die meisten von uns im Homeoffice und alles was im Recruiting vor Corona noch live stattfand ist nun leider suspendiert oder wird in digitale Lösungen überführt. Das gilt für Ausbildungsmessen ebenso wie für das IHK Speeddating, den Schulbesuch oder das Vorstellungsgespräch.
Bei Unternehmen und Hochschulen beschleunigt die Not gerade digitale Prozesse. An Schulen deckt sie schonungslos die mangelhafte digitale Ausstattung auf und sorgt hoffentlich für die längst überfällige Einsicht der Behörden sich der Digitalisierung an Schulen aktiv anzunehmen.
Corona und die Schulen
Wir haben eine Lehrerumfrage gestartet und 322 LehrerInnen gefragt „Was macht Corona mit den Schulen?“ So haben wir beispielsweise gefragt, ob die Schulen auf das derzeitige Homeschooling-Szenario vorbereitet waren. 84 Prozent verneinten dies.
86 Prozent unsere LehrerInnen wären generell an digitalen Lösungen für den Unterricht interessiert. 58 Prozent können sich beispielsweise vorstellen gute Onlineangebote im Berufsorientierungsunterricht zu nutzen. Vorausgesetzt, die Schulen wären entsprechend digital aufgestellt. Das ist ein Problem, denn 42 Prozent der Lehrkräfte geben an, ihre Schule verfüge nicht einmal über Wlan.
Corona und Recruiting
Auch auf Arbeitgeberseite hat Corona zwangsläufig dazu geführt, dass digitale Lösungen gesucht und gefunden werden und auch hier haben wir einmal nachgefragt. In unserer Kundenumfrage fanden wir heraus, dass im März noch die allermeisten Befragten davon ausgingen, dass Livekommunikation im zweiten Halbjahr sicherlich wieder stattfinden würden. Aber mit jeder weiteren Woche unter Kontaktbeschränkung erhärtete sich allseits die Befürchtung, dass es vielleicht nicht reichen wird große Live-Events in den Herbst zu verschieben. Alternative Lösungen für das zweite Halbjahr 2020 müssen her, um für die junge Zielgruppe sichtbar zu werden.
Erst die Botschaft, dann der Kanal
Aber egal für welchen digitalen Weg Sie sich entscheiden: Denken Sie zunächst über die Botschaft und dann erst über die Kanäle nach. Sie müssen authentisch, glaubhaft, sympathisch und transparent davon überzeugen, dass es sich lohnt zu Ihnen zu kommen. Wissen Sie was Ihre Arbeitgebermarke ausmacht? Was Azubis an Ihrer Ausbildung, Studierende an Ihrem Studiengang toll finden? Kennen Sie Ihren USP und die Benefits Ihres Angebots für die jungen Leute? Und wenn Sie das wissen, trauen Sie sich zu das zielgruppenaffin zu transportieren?
Also: erst die Botschaft, dann die Kanäle…. Nur, weil alle Tiktok machen (machen übrigens gar nicht alle) heißt das nicht, dass TikTok auch zu Ihnen passt.
Die Recruiting-Website als Visitenkarte
Wie finden Jugendliche Sie? So, wie Sie auch die Dinge finden, die Sie online suchen: sie googeln. Das bedeutet, die Jugendlichen recherchieren sich via Google zu Ihren Stellenanzeigen, die hoffentlich optimiert für Google for Jobs und auf Ausbildungsplatzportalen wie einstieg.com, ausbildung.de oder azubiyo zu finden sind.
Trifft Ihre Stellenanzeige in Wort, Bild und Infogehalt den Nerv des jungen Users, möchte er mit ziemlicher Sicherheit wissen wer Sie sind und sucht nach Ihrer Recruiting-Website. Diese sollte a. vorhanden und b. auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Eine Ansprache die den 45-jährigen Professional ebenso wie den 16-jährigen Schüler erreichen will, hat schon verloren. 21 Prozent der Befragten gaben an, sich nun statt Live-Events der Optimierung Ihrer Recruiting-Website zu widmen. Eine gute Idee, finden wir, denn Sie ist Ihre Visitenkarte, in Zeiten von Corona erst Recht.
Social Media
Social Media zu nutzen, heißt die Jugendlichen da abzuholen wo sie sich gerne und viel aufhalten. Dabei ist auch hier der Faktor der Authentizität das A und O. Kein Jugendlicher möchte einem 45-jährigen Personaler auf Instagram folgen, der versucht sich möglichst jugendlich zu geben und nach einem Freigabeprozess über die Unternehmenskommunikation alle 3 Wochen ein gestelltes Bild postet. Ganz anders sieht es aber aus, wenn die Azubis selbst Ihren Instagram Kanal gestalten dürfen und der Azubikanal Ihres Unternehmens so zu einer Community aktueller, ehemaliger und ggfs. neuer Azubis wird. Regeln müssen sein, Zensur hingegen macht die Beiträge unter Umständen wieder unglaubwürdig. Es ist nicht zu leugnen, einen Instagram-Kanal erfolgreich aufzubauen ist nicht nur Spaß, sondern auch harte und vor allem sehr regelmäßige Arbeit, aber es lohnt sich. Sie haben schon eine jugendaffine Recruiting-Website, gehen an Schulen, auf Messen und haben verstanden, dass man über Facebook nur die Eltern (immerhin!) erreicht? Dann versuchen Sie sich doch mal an Instagram. Den Mutigen gehört die Welt!
Wenn Sie Ihre Recruiting-Website aufmöbeln möchten, aber nicht wissen wie, sich erstmalig an Instagram wagen wollen oder sich fragen, ob Ihre Stellenanzeigen GenZ-adäquat oder gar Google for Jobs optimiert sind, melden Sie sich einfach. Wir sitzen auch im Homeoffice und freuen uns, Sie kennenzulernen und Sie zu unterstützen. Via Video-Konferenz, versteht sich!