Azubi- und Studentenmarketing Jugendstil

Azubi- und Studentenmarketing Jugendstil

Die Frage „Was mache ich nach der Schule?“ treibt den meisten Jugendlichen den Schweiß auf die Stirn. Es ist nicht verwunderlich, dass das Thema Berufswahl gerne mal verdrängt wird. Doch irgendwann gibt es kein Entkommen mehr. Mit ein bisschen Glück erhalten die Schüler Unterstützung von einem Berufswahllehrer, der sie in ihrer Orientierungsphase begleitet. Dann geht es los mit dem Überlegen und Recherchieren – Mama, Opa, alle Freunde und Nachbarn werden konsultiert und Google soll die besten Berufe finden. Schnell wird klar: Möglichkeiten gibt es sehr viele. Viel zu viele. Es ist wahnsinnig schwer, sich auf etwas festzulegen.

Nach welchen Kriterien entscheiden sich Schüler für oder gegen einen Beruf? Wir wollten es herausfinden. Denn das interessiert nicht nur Jugend- und Arbeitsmarktforscher, sondern ganz besonders Ausbilder, Personaler und Hochschulmarketingleute. Um den Beweggründen bei der Entscheidung auf die Spur zu kommen, haben wir Jugendliche gebeten, die folgenden fünf Berufswahlkriterien für sich zu priorisieren:

  • Das Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit Zeit für Familie
  • Der Spaß an der Tätigkeit
  • Die Höhe der Bezahlung
  • Die Arbeitsplatzsicherheit
  • Die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten im Job

Was glauben Sie? Sind junge Menschen heute vor allem scharf aufs Geld? Nein! Das zentrale Ergebnis der Studie lautet: Unabhängig von Geschlecht, Alter und Schulform liefern sich die Faktoren „Spaß an der Tätigkeit“ und „Zeit für die Familie und Freizeit“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz. Der Faktor Spaß setzt sich so gut wie gegen alle anderen abgefragten Berufswahlkriterien durch. Das ist ein schönes Ergebnis! Aber es schafft auch ein Problem: Wie sollen die frischgebackenen Abiturienten den Berufsbeschreibungen im Internet entnehmen, wie viel Spaß ihnen der Beruf machen wird? Der Faktor Spaß wird nur im persönlichen Gespräch greifbar. Wenn jemand mit leuchtenden Augen von seinem Berufsalltag berichtet, weiß man zumindest: Potential für Spaß ist da. Will man noch näher ran an den Beruf, bestenfalls durch das eigene Erleben, sind Praktika von entscheidender Bedeutung.

Für Ausbilder, Personaler und Hochschulmarketingleute wird durch das Ergebnis einmal mehr deutlich, dass sich die Bewerberzahlen durch Hochglanzbroschüren allein nicht steigern lassen. Echtes Interesse entsteht, wenn die Schüler Tätigkeiten selber ausprobieren können. Treffen Sie Ihre junge Zielgruppe so oft wie möglich persönlich. Veranstalten Sie Tage der offenen Tür, die zu erlebnisreichen Workshops zum Kennenlernen der Berufe einladen. Schnappen Sie sich Ihre Azubis und Studenten und zeigen Sie gemeinsam mit ihnen auf Berufswahlmessen, was es heißt, für Sie zu arbeiten oder bei Ihnen zu studieren. Wenn Ihre Azubis in Videos berichten, was sie tagsüber machen, dürfen bewegte Bilder rund um die Tätigkeit und den Arbeitsplatz nicht fehlen. Das Schöne am Live-Kontakt ist außerdem: Die Aktionen, die Sie planen, schaffen in Ihren Sozialen Medien und auf Ihrer Karriereseite den perfekten Kommunikationsanlass. „Augenoptiker werden! Triff uns auf der Messe in Köln – wir zeigen dir, wie man Gläser schleift und wie ein Sehtest abläuft.“

Alle weiteren Ergebnisse, z.B. zum Thema Arbeitszeit, finden Sie in unserem ausführlichen Studienbericht.

An der Umfrage haben 250 Schüler zwischen 14 und 18 Jahren teilgenommen. Die Befragung fand im Rahmen eines Schulprojekts zur Berufsorientierung in NRW statt und wurde von Juni bis September 2018 an drei Schulen unterschiedlicher Schulformen durchgeführt.

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