Noch bis ins vergangene Jahr hat der Unternehmensriese Google seine Bewerber mit merkwürdigen Fragen im Jobinterview aus der Reserve gelockt. Hätten Sie eine passende Antwort auf die Frage, was Sie machen würden, wären Sie eine Fünf-Cent-Münze und gerieten in einen Mixer, dessen Klingen in einer Minute starten? Auch beliebt: Ein Pinguin mit einem Sombrero betritt den Raum. Was sagt er? Die erste rationale Idee: Vermutlich kann er nicht sprechen, außer er ist einem Disney-Film entsprungen. Klar, der Bewerber soll mit Fragen dieser Art unter Stress gestellt werden und möglichst viel seiner wunderbaren Persönlichkeit offenbaren. Aber hilft uns das am Ende tatsächlich bei der Entscheidung?

Recrutainment
Die C-Prominenz macht es vor und die Jugend macht es nach: Die exzessive Nutzung von Social-Media-Kanälen. Via Snapchat, Instagram und Co. werden heute Freunde über Mittagessen, neue Sneakers und Alltagstrott auf dem Laufenden gehalten. Das neue Kommunikationsverhalten können sich Personaler zu Nutze machen. Etwa, indem sie Jobinterviews über Skype führen oder zum Chat auf WhatsApp einladen, um Fragen zum Bewerbungsverfahren zu klären. Das geschieht bereits, schenken wir einer aktuellen Umfrage des Staufenbiel Instituts Glauben. Demnach sind immerhin 13 Prozent der befragten Unternehmen von der Wichtigkeit der Online-Interviews überzeugt. Bei jungen Unternehmen und Start-ups wird der Anteil noch einmal deutlich höher liegen. Der Einsatz von Recrutainment-Elementen erleichtert jungen Bewerbern den Einstieg in ihre erste Bewerbung, und er hinterlässt einen positiven modernen Eindruck.

Krimi-Dinner als Recruiting-Event
Hand aufs Herz: Wer hat seine Hausaufgaben früher nicht auch schon mal von der Gedichte schreibenden Mutter oder dem Physik-Professor-Vater erledigen lassen? Darin liegt auch die Krux der Präsentation, einem Recruiting-Tool, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Besonders häufig wird die Präsentation im Rahmen des klassischen Assessment-Centers eingesetzt, das den Bewerbern den Schweiß auf die Stirn treibt. Wer dem Kandidaten etwas Gutes tun möchte und das Thema schon mehrere Tage vor dem Event bekannt gibt, der macht sich zwar beliebt, läuft aber Gefahr, dass die kommunikative beste Freundin ihre Finger am heimischen Schreibtisch mit im Spiel hatte. Wie wäre es stattdessen mit einem Recruiting-Event im Stile eines Krimi-Dinners? Das hat die Agentur Young Targets ins Leben gerufen, um potenzielle IT-Spezis ungezwungen kennenzulernen und gleichzeitig ihr Wissen abzuklopfen – ein Assessment-Center der etwas anderen Art.

Für was auch immer Sie sich entscheiden, wenn es darum geht, Ihre Bewerber kennenzulernen, eins kommt wohl nie aus der Mode: Das Vertrauen in das Bauchgefühl. Bekanntlich trügt es ja selten.

Dieser Beitrag kommt von unserer Autorin Jacqueline Rettschlag.

Ein Kommentar

  1. Weshalb Unternehmen an Ihrem Employer Branding arbeiten sollten

    Alles was Bewerber sich wünschen, sind ein möglichst sicherer Arbeitsplatz und ein gutes Gehalt. Richtig? Leider falsch! Denn wenn dem so wäre, würden nicht so viele Unternehmen heutzutage händeringend nach den passenden Kandidaten suchen, um ihre offenen Stellen zu besetzen. Tatsächlich ist es so, dass gefragte Fachkräfte weitaus höhere Ansprüche an Arbeitsplatz und Arbeitgeber haben. So möchten sich vor allem für Unternehmen engagieren, dessen Werte sie teilen, in dem sie etwas bewirken und vorantreiben können und in dem sie sich im besten Fall rundherum wohlfühlen. Sie können Ihren Mitarbeitern all das bieten? Dann sollten Sie es unbedingt nach Außen kommunizieren.

    Aber was ist Employer Branding überhaupt?

    Employer Branding bezeichnet eine Maßnahme, die aus unterschiedlichen Komponenten besteht, welche allesamt darauf abzielen, eine attraktive Arbeitgebermarke zu erschaffen. Es geht also darum, ein Unternehmen von seiner besten Seite zu zeigen und sicherzustellen, dass es als begehrter Arbeitgeber wahrgenommen wird. Employer Branding verhilft einem Unternehmen somit dazu, sich von seinen Mitbewerbern positiv abzuheben und sich auf dem Arbeitsmarkt Vorteile zu sichern, in dem es die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber auf sich lenkt und in ihnen den Wunsch erweckt, sich um eine Stelle zu bewerben.

    Mit einer starken Employer Brand gezielt dem Fachkräftemangel entgegenwirken

    Im Kampf um die besten Fachkräfte reicht es längst nicht mehr, eine Stellenanzeige zu inserieren und sich entspannt zurückzulehnen, bis die ersten Bewerbungen eintreffen. Kaum ein Kandidat wird sich heute noch auf eine Stelle bewerben, bevor er sich eingehend über seinen potenziellen neuen Arbeitgeber erkundigt hat. Deshalb ist es wichtig, dass er bei seinen Recherchen schnell auf positive Informationen stößt. Findet er bei seiner Suche im Internet allerdings kaum relevante Hinweise, die darauf schließen lassen, mit was für einem Arbeitgeber er es zu tun hat oder trifft er sogar auf negative Kommentare und Bewertungen, wird sein anfängliches Interesse vermutlich schnell verblassen.

    Meine 5 Tipps als Headhunter, um eine unwiderstehliche Employer Brand zu kreieren:

    Erfolg im Recruiting ist also eng verbunden mit einer attraktiven Arbeitgebermarke. Doch wie erschafft man eine unwiderstehliche Employer Brand? Wir haben 5 Tipps für Sie, die Ihnen dabei helfen können:

    1. Zeigen Sie, was Sie zu bieten haben
    Ihre Mitarbeiter haben die Chance auf spannende Karrieremöglichkeiten und kommen in den Genuss flexibler Arbeitszeiten? Darüber hinaus haben Sie als Arbeitgeber eine ganze Reihe weiterer Benefits zu bieten? Dann machen Sie kein Geheimnis daraus! Nicht nur in Ihren Stellenanzeigen sollten Sie diese Vorteile kommunizieren. Auch Beiträge auf Social Media Plattformen eignen sich hervorragend dazu, Bewerbern einen Einblick in Ihren Unternehmensalltag zu gewähren. So heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab und präsentieren sich als Unternehmen, bei dem es sich zu arbeiten lohnt.

    2. Tun Sie Gutes und berichten Sie darüber
    Eine positive Außenwirkung Ihres Unternehmens entsteht nicht allein dadurch, dass Sie gute Gehälter zahlen und Ihren Mitarbeitern ausgezeichnete Arbeitsbedingungen bieten. Kandidaten mit Wechselwunsch sehnen sich nach Sinnhaftigkeit in Ihrem Berufsleben und möchten sich mit den Werten Ihres Arbeitgebers identifizieren können. Also erschaffen Sie diese Werte! Je nach Branche und Ausrichtung Ihres Unternehmens können Sie sich beispielsweise an unterschiedlichen Projekten beteiligen und sich so gesellschaftlich und sozial engagieren. Vergessen Sie aber nicht, über Ihr Engagement zu berichten. Falsche Bescheidenheit hilft Ihnen nicht weiter. Hierzu können Sie zum Beispiel Pressemitteilungen veröffentlichen oder Beiträge auf Ihrem Unternehmensblog zur Verfügung stellen.

    3. Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Markenbotschafter
    In Ihrem Bestreben neue Mitarbeiter zu finden, sollten Sie keinesfalls Ihre bereits vorhandene Mannschaft vernachlässigen. Kümmern Sie sich darum, dass Ihre Mitarbeiter zufrieden mit Ihren Aufgaben sind und achten Sie auf ein harmonisches Miteinander sowie eine reibungslose Kommunikation. Denn glückliche Mitarbeiter bleiben Ihnen länger erhalten und fungieren obendrein noch ganz natürlich als Markenbotschafter Ihres Unternehmens. Außerdem wirken positive Äußerungen und Bewertungen Ihrer Mitarbeiter besonders glaubwürdig und authentisch.

    4. Wählen Sie die passenden Plattformen und erstellen Sie ein Konzept
    Definieren Sie ganz genau, was Ihr Unternehmen als Arbeitgeber zu bieten hat und wofür es steht. Verfassen Sie anschließend ein Konzept, das Ihnen dabei hilft, diese Botschaften in die Welt zu tragen. Wählen Sie hierfür Social Media Plattformen, auf denen sich Ihre Bewerber-Zielgruppe vornehmlich aufhält und erstellen Sie interessante und informative Inhalte, mit denen Sie diese Plattformen regelmäßig bespielen.

    5. Seien Sie geduldig
    Eine Marke zu erschaffen und zu etablieren ist eine Aufgabe, die sich nicht über Nacht umsetzen lässt. Seien Sie deshalb geduldig und beweisen Durchhaltevermögen. Wenn Sie dafür sorgen, dass Ihr Unternehmen regelmäßig positiv im Gespräch bleibt und auf den für Sie relevanten Kanälen sichtbar ist, wird es früher oder später auch wahrgenommen werden und in den Fokus qualifizierter Kandidaten rücken.

    Ihre Employer Brand ist auch für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem Headhunter wie z.B. http://www.beutler-saghari.com wichtig!

    Headhunter tun ihr Möglichstes, um ihrem Auftraggeber die passendsten Kandidaten für seine offene Position zu präsentieren. Bedauerlicherweise kommt es manchmal vor, dass Kandidaten, die sich anfänglich interessiert an einer Jobofferte zeigen, ihre Bewerbung zurückziehen, sobald sie erfahren, um welchen Arbeitgeber es sich handelt. Denn oft reicht es nicht aus, wenn eine Stelle spannende Aufgaben und gute Rahmenbedingungen verspricht; das Unternehmen, das dahintersteckt, aber keinen guten Ruf am Markt genießt. Doch auch andere Kriterien wie die Unternehmensgröße, der Standort oder die Branche können ausschlaggebend dafür sein, dass ein Kandidat sein Interesse an einer Mitarbeit verliert. Gerade Unternehmen, die eher klein sind, keinen hohen Bekanntheitsgrad genießen oder in Gegenden angesiedelt sind, die nicht unbedingt ein attraktives Wohnumfeld bieten, tun gut daran, sich als interessanter Arbeitgeber hervorzutun. So können sie diese vermeintlichen Nachteile in den Hintergrund rücken lassen und mit ihren Vorzügen punkten.

    Mein Fazit: Auch wenn Sie die Zusammenarbeit mit einem Headhunter anstreben, ist es gut und wichtig, dafür zu sorgen, dass Ihr Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Beitragskommentare